Preding - seit 1462 Markt

Im 10. Jahrhundert wurde die Steiermark in Gaue eingeteilt. Preding gehörte zum Hengistgau. König Heinrich III. (1039 - 1056) schenkte im Jahre 1045 sein königliches Kammergut zu Liutoldusdorf, dem heutigen Leitersdorf, in der Grafschaft Hengist dem Erzbischof von Salzburg. Preding selbst wird 1202 erstmalig genannt. Am Erchtag, nach dem Palmsonntag des Jahres 1462, wurde das saurausche Dorf Preding vom Kaiser Friedrich III. zum Markt erhoben.

Das Wappen von Preding

Das Marktwappen zeigt Maria mit dem Jesukind auf dem Arm im Glorienschein stehend, in rotem Schild. Über die Entstehung dieses Wappens bzw. wann das Wappen verliehen wurde, gibt es keine Aufzeichnungen. Im historisch-topographischen Lexikon der Steiermark aus dem Jahre 1822 und auch im Werk "Städtewappen des Österreichischen Kaiserstaates" vom Jahre 1864 wird das Marktwappen der Gemeinde Preding in der heutigen Form beschrieben. Unser Wappen ist sicher keine alltägliche und gebräuchliche Darstellung und ist heute als das offizielle Amtssiegel der Gemeinde in Verwendung.

Maria im Dorn

Auch unser Markt blieb von den Türkenkriegen nicht verschont. Insgesamt 19 Türkeneinfälle erlebte unsere Heimat. Der 15. Türkeneinfall um 1532 war besonders schwerwiegend. Bei ihrem Rückzug aus Graz kamen die Türken auch nach Preding. Die wilden Horden plünderten und brannten alle Häuser und die Kirche nieder. Die Sage erzählt: Als die Bewohner, die von den Türken in die Sausaler Wälder geflüchtet waren, nach dem Rückzug dieser mordenden Horden wieder zurückkehrten, war alles zerstört. Bei den Aufräumungsarbeiten entdeckte man in einem Dornengestrüpp neben der Leiche eines Türken das unversehrt gebliebene Altarbild der Kirche, das die heilige Maria darstellt. Die Bewohner von Preding deuteten diesen Fund als einen Wink Gottes und errichteten an dieser Stelle ihre neue Kirche. Gleichermaßen gingen sie auch daran, den Ort wieder aufzubauen. Ursprünglich gehörte Preding zur Pfarre Hengsberg. 1462, zur Zeit der Markterhebung, dürfte aber bereits eine Kirche bestanden haben, die 1532 beim Einfall der Türken niederbrannte. Tauf- und Sterbeprotokolle aus den Jahren 1640 und 1664 beweisen, dass Preding zu dieser Zeit schon eine Pfarre gewesen sein muss. Ein Grabstein mit Inschrift aus dem Jahre 1699 zeigt dies ebenfalls. Wahrscheinlich war das Stift Stainz Stifter und Begründer unserer Kirche. Die Kirche wurde in mehreren Etappen errichtet. Gotische Fenster, die von außen deutlich erkennbar sind, beweisen, dass der erste Bau im gotischen Stil ausgeführt wurde. Die Kirche hat eine Innenlänge von 28,44 m, eine Breite von 11,85 m und eine Höhe von 11,21 m. Mit ihrer reichen Innenausstattung zählt sie zu den Sehenswürdigkeiten des Landes. Den Hochaltar ziert ein Bild der heiligen Gottesmutter mit dem Jesukind, auf einem Türkenkopf stehend. Die Annakapelle ist in den Jahren 1831 bis 1833 zugebaut worden. 1921 bis 1925 erfolgte eine gründliche Renovierung der Kirche. Der bekannte italienische Maler Felix Barazutti schuf die herrlichen Deckengemälde. 1937 wurde eine neue, klangschöne Orgel ihrer Bestimmung übergeben. 1988 wurde die Kirche neuerlich renoviert. In Wieselsdorf, Pöls, Leitersdorf und Klein-Preding gibt es Meßkapellen.

Schloss Hornegg

Horneck ist um 1220 als Burg erbaut worden. Die Hornecker dürften ein angesehenes Rittergeschlecht gewesen sein. Als erster seines Geschlechtes wird Chunrat (Konrad) von Horneck genannt.1373 wird die Feste Horneck an Konrad von Saurau verkauft. Jörg von Saurau ersucht Kaiser Friedrich III., sein Dorf "Großpreding" zum Markt zu erheben. Nachdem sich Schloss Horneck beinahe 230 Jahre im Besitz der Familie Saurau befunden hatte, wird es 1603 an Frau Anna Watzlerin verkauft. 1609 wird Horneck an den Freiherrn Franz von Galler verkauft. Das Stift Stainz erwirbt das Schloss im Jahre 1621. Nach der Auflassung des Stiftes Stainz durch Kaiser Josef II., kaufte 1785 Freiherr Leonhard von Greifenfels das Schloss. Von 1827 bis 1875 befindet sich die Herrschaft Horneck im Besitze der Familie der Freiherren von Mandl. In der weiteren Folge wechselt das Schloss sehr häufig den Besitzer, bis es 1939 von der Familie BRIEGL (Holler) erworben wird

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