Auch unser Markt blieb von den Türkenkriegen nicht verschont. Insgesamt 19 Türkeneinfälle erlebte unsere Heimat. Der 15. Türkeneinfall um 1532 war besonders schwerwiegend. Bei ihrem Rückzug aus Graz kamen die Türken auch nach Preding. Die wilden Horden plünderten und brannten alle Häuser und die Kirche nieder.
Die Sage erzählt:
Als die Bewohner, die von den Türken in die Sausaler Wälder geflüchtet waren, nach dem Rückzug dieser mordenden Horden wieder zurückkehrten, war alles zerstört. Bei den Aufräumungsarbeiten entdeckte man in einem Dornengestrüpp neben der Leiche eines Türken das unversehrt gebliebene Altarbild der Kirche, das die heilige Maria darstellt.
Die Bewohner von Preding deuteten diesen Fund als einen Wink Gottes und errichteten an dieser Stelle ihre neue Kirche. Gleichermaßen gingen sie auch daran, den Ort wieder aufzubauen.
Ursprünglich gehörte Preding zur Pfarre Hengsberg. 1462, zur Zeit der Markterhebung, dürfte aber bereits eine Kirche bestanden haben, die 1532 beim Einfall der Türken niederbrannte. Tauf- und Sterbeprotokolle aus den Jahren 1640 und 1664 beweisen, dass Preding zu dieser Zeit schon eine Pfarre gewesen sein muss.
Ein Grabstein mit Inschrift aus dem Jahre 1699 zeigt dies ebenfalls. Wahrscheinlich war das Stift Stainz Stifter und Begründer unserer Kirche. Die Kirche wurde in mehreren Etappen errichtet. Gotische Fenster, die von außen deutlich erkennbar sind, beweisen, dass der erste Bau im gotischen Stil ausgeführt wurde.
Die Kirche hat eine Innenlänge von 28,44 m, eine Breite von 11,85 m und eine Höhe von 11,21 m. Mit ihrer reichen Innenausstattung zählt sie zu den Sehenswürdigkeiten des Landes. Den Hochaltar ziert ein Bild der heiligen Gottesmutter mit dem Jesukind, auf einem Türkenkopf stehend.
Die Annakapelle ist in den Jahren 1831 bis 1833 zugebaut worden. 1921 bis 1925 erfolgte eine gründliche Renovierung der Kirche. Der bekannte italienische Maler Felix Barazutti schuf die herrlichen Deckengemälde. 1937 wurde eine neue, klangschöne Orgel ihrer Bestimmung übergeben.
1988 wurde die Kirche neuerlich renoviert. In Wieselsdorf, Pöls, Leitersdorf und Klein-Preding gibt es Meßkapellen.